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14 ★ New Year - New Me? Tschüss Vorsätze. Hallo selbst-bewusste Visionen!

Astrid Kaiser • Feb. 15, 2024

Ziele und Termine sind noch keine selbst-bestimmter Neustart

Der Start eines neuen Jahres ist eine besondere Zeit. Es ist DIE Zeit, in der wir Veränderungen angehen wollen – uns und unser Leben wieder auf Kurs bringen, uns wieder selbst-bestimmter erleben wollen.


Doch bei genauerer Betrachtung geben wir, wenn wir ins neue Jahr starten, unsere Selbstbestimmung besonders leicht und unglücklich auf. Im Januar angekommen pendeln wir zwischen "Alles neu, jetzt!" und "Schwups, schon wieder im Alltagstrott gefangen" - beides ist wenig selbst-bestimmt.


"Alles neu, jetzt!" folgt oft den zu Jahresbeginn aus jeder Ecke schallernden Fitness-, Ernährungs-, Lifestyle-, Kauf- und Karrieretrends, die nicht nur Druck machen, sondern uns auch dazu bringen, unfreundlich, abwertend oder sogar schambesetzt auf uns zu schauen bzw. mit uns umzugehen. Unglücklicherweise ist das der Stoff, aus dem unsere Vorsätze gemacht sind. Eine besondere Variante davon ist der New Year-New Me-Ansatz, der mir gerade auf Instagram und co. in Dauerschleife begegnet, nach dem wir im neuen Jahr gleich ein neuer Mensch werden sollen – natürlich orientiert an konkreten How-to-be-Schablonen, die uns mehr oder weniger subtil gleich mitgeliefert werden.


"Schwups, schon wieder im Alltagstrott gefangen" ist eine ebenso starke Kraft - denn ohne vitale Ziele (und stattdessen mit einem Paket Push-Ziele im Nacken) und eine stimmige Umsetzungsstrategie füllt schlichtweg der Alltag unseren Terminkalender: Gewohnheiten, Arbeit, To-Dos, Termine anderer Menschen... die Quellen sind endlos. So bleiben schnell keine Energie und Zeit mehr übrig, um etwas "für uns" zu machen.


Hier geben wir nicht nur unsere Selbst-Bestimmung auf. Noch dazu fordern diese Vorsätze und überfüllten Terminkalender vollen Einsatz, Energie und Disziplin von uns, während der Körper und die Seele eigentlich noch mehr Ruhe und Nahrung brauchen. Die Tage werden zwar spürbar länger, wir sind jedoch immer noch in der dunkleren Jahreshälfte. Es ist noch ein bisschen Winter. Die Natur darf hier Lehrerin sein.

Die Qualität des Jahresbeginnes richtig nutzen

Der Zauber des Anfangs und des Neustarts ist eine kraftvolle Energie, die jede*r kennt. Sie hat etwas Freies (Befreiendes), Reines, Frisches, Unbeschwertes, Verheißungsvolles und Ermutigendes. Wir erinnern uns an unsere Gestaltungskraft, Wünsche und Potenziale. Eine Energie, mit der sich Veränderungen leichter angehen und umsetzen lassen. So ein neues Jahr verkörpert das natürlich in besonderer Weise.


Damit wir die Magie und die Kraft des Neustarts wirklich auskosten können, dürfen wir behutsam und bewusst mit ihr umgehen. Denn so wie jedem Anfang ein Zauber innewohnt, so ist auch aller Anfang schwer :-).


Und wie wir eingangs schon gesehen haben: gerade die Magie des Jahresbeginns verpufft in der falschen Herangehensweise. So wundert es nicht, dass viele Menschen bitter behaupten, der Beginn eines neuen Jahres sei eine Zeit wie jede andere. ist ungefähr so wie zu sagen, die eigene Mutter sei eine Frau wie jede andere.

Stimmt nur an der Oberfläche. Auf seelischer und Bedeutungsebene sieht es anders aus. Allerdings überladen wir eben den Start ins neue Jahr genauso gern mit falschen Erwartungen wie Mütter.

Es gibt zwei gibt immer zwei Anfänge: den des inneren Entstehens und den des äußeren Erschaffens.

Der Start in ein neues Jahr liegt im Winter - in der "Rest & Reset"-Zeit

Im vorletzten Artikel - über die Magie der dunkleren Jahreshälfte - habe ich schon darüber geschrieben, dass der Anfang von etwas Neuem bereits vor der sichtbaren Veränderung beginnt - wie das Samenkorn unter der Erde. An diesem Punkt ist äußerlich noch nicht viel los, während im Verborgenen, im Stillen, im "Nichts" etwas Neues entsteht. Die Natur macht es uns vor (Es gibt dafür übrigens bereits einen Begriff im Englischen: Wintering.)


Im Kern bedeutet es auch, dass es immer zwei Anfangspunkte gibt: den des inneren Entstehens und den des äußeren Erschaffens.


Wir dürfen den Spirit des Jahresbeginns gern für das innere Entstehen nutzen. Diese Phase ist keinesfalls eine schlechtere Alternative zum Durchstarten. Sie dient nicht nur dem Kraft-Schöpfen. Sie ist auch unentbehrlich für die persönliche Ausrichtung. Sie dient der Entwicklung authentischer Ziele jenseits generischer Vorsätze oder NEW YEAR-NEW ME-Ansätze. So sind wir nicht nur kraftvoller, wenn der Frühling startet, sondern haben auch richtig gute Visionen dabei.

Kraftvoll sanft Starten

Der innere Teil des Neustarts mag von außen sehr ruhig aussehen - es geht dabei aber oft bereits sehr viel ab, im Inneren. Und natürlich hat auch dieser innere Teil verschiedene Qualitäten. Während wir zum Ende des Jahres eher verarbeiten und loslassen, darf es zu Beginn des neuen Jahres mehr darum gehen, in Ruhe und achtsam Visionen, Wünsche, Ziele zu schärfen. Beiden Phasen gemein ist das Innehalten und "Lauschen" - im achtsamen, kraftvollen Kontakt mit uns selbst:

  • Dieser Stillstand - das Innehalten - ermöglicht uns, aus Automatismen (aka aus Teufelskreisen, Hamsterrädern, Geisterfahrten) und ihrem Momentum auszusteigen und wieder selbst Bewegung zu erzeugen bzw. zu entscheiden, wohin die Reise geht.
  • Was wir dann "hören", was dann auftaucht sind authentische Wegweiser und Zukunftsideen, die unserem Inneren entspringen. Statt der lauten Appelle von Vorsätzen, hören wir leise wesensgerechte Ziele und Visionen rufen. Ich nenne diesen Prozess gern "Empfangen": Weil es nur ums Zuhören und Wahrnehmen geht, nicht ums Handeln.


Wir starten im neuen Jahr also am besten nicht direkt mit der Umsetzung irgendwelcher Vorsätze. Sondern beginnen erst einmal mit einer inneren Ausrichtung. Wir entwickeln in Ruhe, worauf wir uns fokussieren wollen. Das entspricht auch ganz wunderbar der Jahreszeit: Zwischen der noch immer überwiegenden Dunkelheit und Kälte, spüren wir das Kitzeln des nahenden Frühlings. Das darf unsere Sehnsucht und Kreativität wecken, in der nährenden Wärme des Rückzugs vage Ideen zu konkreten Visionen zu formen. Natürlich spricht nichts gegen erste - wohl dosierte - Aufbrüche und Aktionen, sozusagen die Frühblüher unserer Visionen, Ziele, Projekte :-). Hallo Schneeglöckchen 🌱.

Nutzen wir die Rest & Reset Zeit, sind wir nicht nur kraftvoller, wenn der Frühling startet, sondern haben auch richtig gute Visionen am Start.

Die innere Ausrichtung: Tschüss Vorsätze. Hallo selbst-bewusste Visionen!

Der Kern jeder Ausrichtung besteht darin, dass wir uns klar darüber werden, wonach wir streben wollen, wohin wir unsere Aufmerksamkeit lenken wollen, wofür wir unsere Energie, unsere Qualitäten, unser Können - wirklich - einsetzen wollen. Die Betonung liegt auf dem WIRKLICH.


Vorsätze sind zwar auch Ziele. Aber eine echte innere Ausrichtung steht meistens nicht dahinter. Und natürlich stecken in Vorsätzen immer auch gute Absichten - niemand würde sich das sonst antun. Doch mit vitalen, erfüllenden selbst-bestimmten Zielen haben sie meisten nichts zu tun. Sie sind oft selbst frustrierend oder uns frustriert, dass wir ihnen nicht treu bleiben können. Dementsprechend führen Vorsätze meistens auch zu nichts und sind schnell vergessen. Und mit ihnen die wunder-volle Neustart-Energie und eine tolle Chance unser Leben selbst-bestimmer zu gestalten.

Vier Gründe, warum Vorsätze keine kraftvollen Ziele sind

  1. Vorsätze werden in der Stimmung des Jahresendspurts gefasst: Zum Ende des Jahres, wenn wir Vorsätze fassen, sind wir oft gestresst und erschöpft. Diese Erschöpfung als auch die dunkle Jahreszeit wirken sich auf die Stimmung aus, insbesondere dann, wenn wir uns zu dieser Zeit im Jahresendspurt noch einmal besonders viel abfordern. Unsere Stimmung und unsere Energie haben Auswirkungen auf die Ziele, die wir uns setzen.
  2. Vorsätze entstehen - beeinflusst von der Stimmung zum Jahresende - oft aus (Mangel-)Druck: Ihre Quellen sind unangenehme Erfahrungen und Enttäuschungen des letzten Jahres (oder sogar der letzten Jahre). Und darin liegt ein wesentliches Problem. Wir orientieren uns am Unangenehmen und wollen es wegmachen, ohne es überhaupt tiefer begriffen und verarbeitet zu haben. Das hat viele negative Konsequenzen. Seelische Wunden bleiben unbehandelt, wertvolle Erkenntnisse werden nicht ent-deckt und nutzbar gemacht.
  3. Vorsätze sind deshalb oft "Weg-von-Ziele": Sie konzentrieren sich auf das, was wir nicht mehr wollen. Auch dann, wenn sie positiv oder nach dem SMART-Prinzip formuliert sind. Weg-von Ziele bringen uns erst einmal nur von etwas weg, das wir nicht mehr mögen. Wir sind dann aber immer noch nicht da, wohin wir eigentlich wollen. Dadurch sind weg-von Ziele eventuell erlösend. Das hält aber nur kurz an. Sie sind niemals erfüllend. Dafür brauchen wir Hin-zu-Ziele.
  4. Vorsätze sind oft fremde Ideale: Gerade, wenn wir erschöpft sind, suchen wir nach schnellen (Er)Lösungen - nach greifbaren Erfolgsrezepten. Und davon werden uns - NEW YEAR NEW ME-mäßig - zum Jahreswechsel viele Angebote gemacht. Statt uns auf den Weg zu machen, das eigene zu erkunden, wählen wir lieber die Abkürzung über die Ziele der Anderen bzw. kollektiv belohnter Ziele. Diese Ziele müssen für uns nicht falsch sein. Nur ohne inneren Prozess können sie sich nicht mit uns verbinden. Es bleiben äußere Vorgaben. Und das empfinden wir als Druck und es erzeugt innere Abwehr. Einfach zu vergessen, dranzubleiben, ist übrigens auch Abwehr :-).

Zusammengefasst:


Unsere Stimmung ist für unsere innere Ausrichtung wichtig: Es gibt mehr und weniger gute Zeiten/Zustände, um sich Ziele zu setzen. Es geht nicht nur um das Setzen und Umsetzen von Zielen. Es gibt auch ein Dazwischen: Wir brauchen Zeit zum Verarbeiten, um den Boden für Ziele zu bereiten - auch dafür gibt es besonders gut geeignete Phasen im Jahr bzw. in unserem Leben. Das zu berücksichtigen ist wichtig, damit wir Hin-zu-Ziele entwickeln können, die uns selbst entspringen. Eine innere Ausrichtung zu kreieren ist anstrengend – auch das braucht ein gewisses Maß an Ruhe und Zeit. Den Winter in seinen verschiedenen Qualitäten dafür zu nutzen, unterstützt unser natürliches Ruhe- und Auftankbedürfnis in dieser Zeit.

Statt NEW YEAR - NEW ME: Kreiere DEIN neues Jahr mit selbst-bewussten Visionen, Wünschen, Zielen

Der NEW YEAR - NEW ME Ansatz ist auch jenseits der Vorsätze in meinen Augen für eine Ausrichtung schwierig: Der mechanistische Gedanke, dass wir uns selbst durch eine neue Version austauschen sollen, hat etwas Ablehnendes gegenüber uns selbst (unserer "alten" Version) und widerstrebt meiner menschlich-ganzheitlichen Haltung.


Abgesehen davon, dass unsere Vergangenheit - aka unsere "alte" Version - ein Teil von uns ist, so ist es auch nicht erforderlich (auch nicht möglich), uns - aka unser SELBST - mit dem Neustart gleich komplett zu erneuern bzw. zu ersetzen. Und schon gar nicht nach von außen vorgegebenen idealen Patentrezepten.


Ich empfehle stattdessen, die Gelegenheit zu nutzen, um dich wieder einmal bewusst mit sich selbst zu verbinden. Unser Selbst, unser Wesen, ist der Stoff, aus dem selbst-bestimmte, wesensgerechte Visionen, Wünsche, Ziele geschaffen werden. Diese Visionen, Wünsche und Ziele wirken anziehend. Es sind echte Hin-zu-Ziele. Sie sind wir Rufe aus der Zukunft, die wir von innen heraus mit einem tiefen JAAA beantworten. Und by the way: Dem eigenen Wesen zu folgen, ihm Ausdruck zu verleihen, ist nun einmal DIE Voraussetzung für das Gefühl, das richtige Leben zu leben.


Natürlich können wir jederzeit und bis zum letzten Tag neu starten. Die zyklischen Neustarts unseres Zeitsystems und der Natur sind jedoch besondere Einladungen, es auch wirklich kontinuierlich zu tun - und sie unterstützen uns dabei. Wenn du dich im kleineren Rahmen mit dem Zauber des Neustarts vertraut machen möchtest, starte mit einem Tag. Plane und lebe ihn Stück-für- Stück selbst-bewusster. Tatsächlich helfen größere Visionen - z.B. für ein Jahr - jedoch sehr gut dabei, die Tage selbst-bewusster und selbst-bestimmter zu füllen. Sie sind unser Fixstern, der unseren Blick auf das lenkt, was uns entspricht. Und ganz nebenbei werden verlieren wir dabei die Aufmerksamkeit für die Appelle und Vorgaben von außen ;-).

Dich interessiert das Thema der inneren Ausrichtung, des selbst-bewussten und selbst-bestimmten Gestaltens und Umsetzens von Visionen? Good News: dazu werden noch einige weitere Artikeln erscheinen. Es ist ein Fokusthema in diesem Jahr - hier im Passion's Fruit Magazin. Natürlich ganzheitlich betrachtet! Und noch mehr: Es wird auch Thema im TEAM WERTVOLL BRIEF für den du dich kostenfrei anmelden kannst.  Dann erhältst du auch direkt den Zugang zu einem tollen Tool für deine Visions- und Ziele-Arbeit.


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Ich wünsche dir von Herzen ein wunder-volles selbst-bewusstes Jahr!

Astrid Kaiser - Personal Coaching Berlin

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